Die Katathym - Imaginative Psychotherapie (KIP) ist eine 1954 von Prof. Dr. Hanscarl Leuner begründete und seitdem weiter entwickelte psychodynamische (tiefenpsychologisch fundierte) Psychotherapie, die anfänglich unter den Namen „Katathymes Bilderleben“ (KB) und „Symboldrama“ bekannt wurde.
Das Wort "katathym" kommt aus dem Griechischen, "kata“ bedeutet gemäss, "thymos" das stürmisch Bewegte, das Herz, das Blut, die Seele, die Lebenskraft, die Gemütsbewegung; als "katathymios" werden Dinge bezeichnet, die einem im Sinn, in den Gedanken oder auf dem Herzen liegen. Mit dem Namen soll also ausgedrückt werden, dass sich die aktuelle Befindlichkeit und die unbewussten Konflikte in den Bildern (Imaginationen), die im Zentrum der Katathym-Imaginativen Psychotherapie stehen, in symbolisch verdichteter Form darstellen und dadurch einer Bearbeitung in der Therapie zugänglich werden. Imaginationen, auch als Tagtraum bezeichnet in Anlehnung an den Nachttraum, werden hierbei vom Therapeuten/ von der Therapeutin angeregt und genutzt, um unbewusste Motivationen, Phantasien und Konflikte zu veranschaulichen und ihre Bearbeitung zu fördern. Auch innere Ressourcen können entdeckt und kreative Prozesse in Gang gesetzt werden, die der Weiterentwicklung und Reifung dienen.
Das theoretische Konzept wurzelt in der Tradition der Psychoanalyse nach Sigmund Freud. Neben der Behandlung neurotischer Störungen können auch andere seelische Erkrankungen (Persönlichkeitsstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen, psychosomatische Krankheiten etc.) behandelt werden. Neben der Einzeltherapie (mit besonderen Möglichkeiten der Fokaltherapie) eignet sich die Tagtraumtechnik auch für die Paar-, Familien- und Gruppentherapie sowie für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen.
Links: Arbeitsgemeinschaft für Katathymes Bilderleben und Imaginative Verfahren in der Psychotherapie (AGKB): http://www.agkb.de/